Zirkus über Generationsgrenzen hinweg: 1482 zeigen „1482“.

Mitten in Berlin, unweit der Oberbaumbrücke, steht das Zirkuszelt Circus Schatzinsel. Hier findet die Performance „1482“ statt. „Das ist unsere erste Vorstellung seit zwei Jahren“, wird das Publikum begrüßt. Das trifft so sicher auch auf viele andere Veranstaltungsorte zu. Hier aber stellt sich tatsächlich die Frage: Wann war ich das letzte Mal in einem Zirkuszelt? Die Manage als Ort für Aufführungen wird immer seltener.

„1482“ heißt nicht nur das Zirkus-Tanz-Theater, sondern auch die Gruppe, die hier das Alter thematisiert: Alt-Werden, Jung-Sein, Jung-Bleiben. Die Darsteller:innen kommen aus den verschiedensten künstlerischen Richtungen. Im Ensemble befinden sich Tänzer:innen, Zirkusakrobat:innen und Schauspieler:innen im Alter von 14 bis 82. Nach einer Vorstellungsrunde zeigen sie einen Weltlauf um die Zeit, aus dem nach und nach die Darsteller:innen ausscheiden. Übrig bleiben die jüngste und älteste Person und helfen den bereits ausgeschiedenen wieder auf. In einer Akrobatikdarbietung bauen alle eine menschliche Brücke, über die eine Darstellerin schreitet.

So sind alle Bilder vom Zusammenspiel aus Jung und Alt geprägt. Das ist viel Spektakel für einen doch so kurzen Abend von 50 Minuten. Begleitet wird das Ganze durch verwunschene, geheimnisvolle Musik, die das Publikum eintauchen lässt in die Welt des Zirkus. Und dann ist da noch die Manegeleitung, die mit viel Humor und Witz durch den Abend führt.

In der knappen Stunde löst sich das Zusammenspiel von Jung und Alt tatsächlich ein. Hier geht es nie gegen-, nur miteinander. Alter ist nur eine Zahl und definiert nicht was man kann, darf und soll. Und genau das nimmt man aus dieser Vorstellung mit.

Von Paul Wiedemann