Theaterscoutings
Theaterscoutings Berlin begleitet ausgewählte Produktionen des Festivals mit vielfältigen Gesprächs- und Austauschangeboten und bietet physische sowie kreativ-künstlerische Zugänge an. Zuschauer:innen und Künstler:innen sind eingeladen, Beobachtungen, Gedanken, Wahrnehmungen und Fragen miteinander zu teilen, sich auf Unbekanntes und Ungewöhnliches einzulassen und sich auf eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Produktionen der Freien Szene Berlins einzulassen.
Mehr Informationen unter: www.theaterscoutings-berlin.de
Veranstaltungen von Theaterscoutings Berlin
TUSCH Workshop für Schüler:innen zu „Reclaim THF!”
Mitten in Berlin schlummert eines der flächenmäßig größten Gebäude der Welt mit einer bewegten Geschichte vor sich hin. Die Rede ist vom Flughafen Tempelhof, kurz THF. Während sich auf dem Tempelhofer Feld die Menschen tummeln, weiß kaum jemand, was im dazugehörigen Gebäude passiert. Vieles steht leer, vieles ist unzugänglich. Was kann hier in Zukunft alles entstehen? Was wünschen wir uns für diesen Ort? Und was kann Kunst dazu beitragen?
Bei ortsspezifischem Theater wird ein Ort außerhalb des Theaters zum Bühnenbild, zum Spielobjekt oder zum aktiven Mitspieler: Was gibt es auf einem stillgelegten Flughafen zu sehen? Wo versteckt sich die Geschichte? Wo sind hier Bühnen? Was gehört zur Inszenierung und was war Zufall?
Inspiriert von unseren Erlebnissen beim Audiowalk „Reclaim THF“ erforschen wir im Anschluss den Flughafen als Theaterbühne und erträumen eigene Zukunftsvisionen.
Altersgruppe: 12 +
Dauer: Vorstellung + Workshop 120 Minuten
In deutscher Lautsprache
Anmeldung bis 16. Mai an reservierung [at] theaterscoutingsberlin.de
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Tanz als Skizze zu „Embody Landscapes“ im Körnerpark
Mit "Tanz als Skizze" ist ein ‚zeichnendes’ Publikum mit wenig oder viel Erfahrung eingeladen, die Performance „Embody Landscapes“ zu besuchen und die Eindrücke der site specific Performance in Skizze(n) festzuhalten. Die Skizzen dienen als Ausgangspunkt, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und die eigenen Seherfahrungen und deren Umsetzungen auf Papier miteinander zu teilen. Wie nehme ich die Performer:innen und die (bewegte) Umgebung des Parks durch das Zeichnen wahr? Wie fange ich Bewegung und Atmosphäre ein? Lässt sich etwas Fluides und Flüchtiges wie Tanz in eine stillgestellte Komposition von Strichen einfangen? Oder behalten die Skizzen vielleicht etwas ebenso Dynamisches wie die Bewegungen der Tänzer:innen?
Publikumsgespräch zu „Migraaanten“ im Ballhaus Prinzenallee/ interkulturelle Initiative e. V.
In diesen 80 Minuten der Performance „Migraaanten“ sitzen wir alle im gleichen Boot. Das Publikumsgespräch im Anschluss greift das Thema auf, dass in den letzten Monaten wieder einmal Brisanz bekommen hat: Migration ist kein neues, aber ein anhaltend unzureichend gelöstes Thema. Über 65 Millionen Menschen sind aktuell weltweit auf der Flucht – jeder 113. Mensch ist betroffen. Das Gespräch lädt Zuschauer:innen dazu ein, Fragen mit ins Theater zu bringen und mit den Künstler:innen in einen Austausch zu kommen. Laut dem Philosophen Gabriel Markus gibt es heutzutage ein „Information-Abstand-Problem“: Reale Informationen entwickeln sich anders als im Netz und in den Medien. Unseren Vorstellungen ist nicht mehr zu trauen, wir machen uns falsche Bilder von dem, was wir nicht unmittelbar direkt erfahren. Unsere Wahrnehmung gegenüber dem Krieg hat sich verändert, weil dieser nun mitten in Europa stattfindet. Doch woanders wüten andere Kriege unbemerkt weiter. Wenn niemand diese ungerechte und unmenschliche Situationen will, warum tun wir dann nicht etwas dagegen? Weil wir nichts dagegen machen können?
In deutscher Sprache
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„Tuning In“ – Sound-Meditation zu „physical prospects“
Wie klingen eigentlich poröse Knochen? Und was verraten uns die kuriosen Materialien wie das isländische Moos über Zustände kurz vor dem Zerreißen? Das einstimmende Format vor der Performance „physical prospects“ lädt das Publikum und dessen sinnliche Wahrnehmung ein auf eine multisensorische Entdeckungsreise. Nach einer kurzen Einführung über das Anthropozän, kann das Publikum durch eine Mini-Audio-Meditation in die Welt der porösen Knochen eintauchen – ganz privat via Kopfhörer: Eine ruhende Landschaft aus Körpern, Moos und Beton, die sich langsam in Bewegung setzt. Ein Knacken, als würde plötzlich die Oberfläche einer stillen Landschaft aufbrechen. Risse verdichten sich und spüren in den sich öffnenden Zwischenräumen der Gewalt des Anthropozäns nach. Queere Perspektiven auf Trauer und Wut setzen in „physical prospects“ die eigene Zerbrechlichkeit als widerständigen Ankerpunkt. Wie kann so eine Widerständigkeit aussehen, wie fühlt sie sich an, wie materialisiert sie sich?
In deutscher Sprache
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Physical Reflection zu „talk to me!” im Theaterhaus Schöneweide
Das Format Physical Reflection ist ein Nachgespräch in Bewegung: Mit dem eigenen Körper und zusammen mit anderen Zuschauer:innen wird mit Mitteln einer tänzerischen, somatischen Praxis ein körperlicher Zugang zu den Themen der Tanzperformance „talk to me“ geschaffen: Sprachmechanismen in gesellschaftlichen Kontexten, persönliche Erfahrungen von Ausgrenzung und Zugehörigkeit, Sprachlosigkeit, Wut und Ohnmacht. Im Zentrum steht die Lücke in der Kommunikation, die mit einem diversen Ensemble aus hörenden und gehörlosen Tänzer- und Schauspieler:innen mittels unterschiedlichen Formen des Ausdrucks wie Gebärden, gesprochener und geschriebener Sprache(n) bis hin zum Tanz hinterfragt wird. Wie kann ich meinen eigenen Fragen und Gedanken als Zuschauer:in näherkommen? Wie kann ich einer Performance, dem Kontext oder Ansatz körperlich im physischen Austausch mit anderen Zuschauer:innen begegnen?
Konzept & Durchführung: Miriam Beike
In deutscher Lautsprache mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache
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„Singles & Theatre Lovers“ bei „Allein“ im The Wall Comedy Club
Das Stand up Solo „Allein“ von Liliana Velazquez beschäftigt sich mit der emotionalen Reifung und Selbstakzeptanz einer Frau in ihren Mittvierzigern, die kinderlos und Single ist. Anhand ihrer persönlichen Geschichte thematisiert Liliana die Rechte von Einwander:innen, Sexarbeiter:innen und Frauen und verhandelt, welche Regeln die Gesellschaft einer Frau auferlegt, um ein Recht auf Sichtbarkeit zu erhalten. Im Anschluss an die Performance bietet das Vermittlungsformat „Singles & Theatre Lovers“ speziell Singles die Gelegenheit, sich auf eine Begegnung mit (bisher) unbekannten Zuschauer:innen einzulassen und sich über die Themen der Performance informell auszutauschen. Ein Format von und mit Katharina von Wilcke.
In deutscher und englischer Lautsprache
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„Momentum PLAY“ & „The Power of Plausch“ bei „Singing Machine“ im Centre Français
„Momentum PLAY“
Das Format „Momentum PLAY“ lädt Zuschauer:innen vor der Vorstellung ein, den Blick für die Anordnung von Körpern im Raum zu öffnen. Wir navigieren uns mit Hilfe eines Leitfadens durch das Theater und treten in Relation zueinander. Spielerisch verändern wir den Raum durch einzelne Entscheidungen und schärfen unsere Wahrnehmung für die Geschehnisse auf der Bühne. Ein Format von und mit Laura Böttinger.
„The Power of Plausch“
Nach der Performance mit leerem Bauch und dem Kopf voller Fragen nach Hause gehen? Mit dem Format „The Power of Plausch“ lädt das FLUGWERK Publikum und Künstler:innen ein, im Anschluss an die Vorstellung gemeinsam zu Kochen und zu Plaudern. Über Schneidebretter und Kochtöpfe gebeugt reflektieren alle gemeinsam das Gesehene in verschiedenen (Zubereitungs-)Schritten. Im Anschluss wird in gelöster Atmosphäre und bei gutem Essen weiter geplauscht und der Abend gemeinsam ausklungen. Ein Format von und mit Flugwerk.